Franz Sales Haus · Jahresbericht 2021

Franz Sales Haus

Foto: Cornelia Suhan/CBP

Aktivitäten in der Freizeit und konkrete Unterstützung im Alltag: moderne Geräte und Hilfsmittel bringen die Teilhabe voran.

Solidarisch in schwierigen Zeiten

Die Einschränkungen und Auswirkungen der Pandemie haben auch 2021 die Klientinnen und Klienten sowie die Mitarbeitenden im Franz Sales Haus maximal gefordert. Jederzeit den Schutz der Gesundheit und das Recht auf Teilhabe bestmöglich zu vereinbaren und die häufig geänderten Corona-Regeln umzusetzen, war nur mit großer Solidarität untereinander möglich. Für große Erleichterung sorgte im März 2021 der Start der Impfungen im ganzen Unternehmen.

Impfaktionen: Die Stadt Essen machte Klienten, Beschäftigten und Mitarbeitenden ein Impf-Angebot, das mehr als 2.000 Menschen aus dem Franz Sales Haus und auch Externe annahmen. In enger Zusammenarbeit mit dem städtischen Impfzentrum und der Feuerwehr übernahmen die Franz Sales Werkstätten die Organisation der Impfaktion, die nacheinander an sieben Standorten stattfand: vom Hotel Franz über die Heimstatt Engelbert bis zu den Werkstatt-Betrieben. Überall mussten Impfstraßen und Wartezonen eingerichtet, Anmeldung und Dokumentation organisiert und zahlreiche engagierte Mitarbeitende und Ehrenamtliche als Helferinnen und Ordner gewonnen werden. Diese Herkulesaufgabe haben alle Beteiligten mit großem Einsatz gestemmt. Für den reibungslosen Ablauf gab es zurecht viel Lob von der Stadt und ihren mobilen Impfteams sowie von vielen, die das Angebot nutzten. Auch die Zweitimpfungen wurden in gleicher Weise bewältigt; und Anfang 2022 gab es auch die Möglichkeit, den „Booster“ beim Franz Sales Haus zu erhalten.

Wirtschaftliche Entwicklung

Erlöse und Investitionen
Gesellschaft
Franz Sales Trägerverein
Franz Sales Wohnen
Heimstatt Engelbert
Franz Sales Akademie
Franz Sales Werkstätten
in time gGmbH
in service GmbH
Gesamt an mehr als 40 Standorten
Umsatzerlöse in T €
17.467
39.607
22.913
1.491
4.104
2.149
2.704
90.435
Investionen in T €
1.618
173
311
121
475
65
111
2.874

7,5%

hat das Franz Sales Haus seine Investitionen gesteigert.

Personalentwicklung

Grafik Altersverteilung
Mitarbeitende insgesamt: 1.871
(entspricht 1.264,14 Vollzeitstellen)
Altersverteilung
bis 29 Jahre
30–49 Jahre
ab 50 Jahre
465 (24,8%)
787 (42,1%)
619 (33,1%)

650 Mitarbeitende arbeiten in Vollzeit, 1.221 Mitarbeitende in Teilzeit.

Mitarbeitende nach Gesellschaften
Trägerverein
Franz Sales Wohnen
Heimstatt Engelbert
Franz Sales Werkstätten
Franz Sales Akademie
in time gGmbH
in service GmbH
DJK Franz Sales Haus
242
852
367
218
21
89
52
30

Betriebliches Gesundheits­management (BGM)

Prävention: Um das BGM im Franz Sales Haus kontinuierlich weiter auszubauen, werden in Kooperation mit dem Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) mehrere Maßnahmen gezielt für die Mitarbeitenden verschiedener Unternehmensbereiche entwickelt. Dazu gehört eine individuelle Ergonomieberatung am Arbeitsplatz für die Berufsfelder Hotel/Gastro und Reinigung, um Arbeitsabläufe rückenfreundlich zu gestalten und Beschwerden vorzubeugen.

Psychische Gesundheit: 2021 gab es verschiedene Workshops, um die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden in verschiedenen Wohnbereichen zu stärken. Auch eine psychische Gefährdungsbeurteilung auf Basis einer schriftlichen Mitarbeiterbefragung soll helfen, frühzeitig Belastungen zu erkennen und diesen entgegenzuwirken. Diese und andere Maßnahmen werden dauerhaft implementiert und für weitere Unternehmensbereiche weiterentwickelt.

Fahrradfreundlich: Zum zweiten Mal hat das Franz Sales Haus vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC) die Auszeichnung als „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ in Silber erhalten. Inzwischen steht neben Dienst-E-Bikes und sicheren Abstellmöglichkeiten auch ein Lastenrad für Besorgungen zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Sportverein DJK Franz Sales Haus setzt sich das BGM mit der alljährlichen Aktion „Fahr Rad“ dafür ein, das gesunde und umweltfreundliche Radfahren für Menschen mit und ohne Behinderung attraktiver zu machen.

Grippeimpfung: Erstmals hat das BGM im Herbst 2021 eine Grippeschutzimpfung für alle Mitarbeitenden, Klientinnen und Klienten des Franz Sales Hauses angeboten – und die Resonanz darauf war groß. Das Angebot soll die Möglichkeiten zur Grippeschutzimpfung durch den eigenen Hausarzt dauerhaft ergänzen, damit möglichst viele Menschen einen einfachen Zugang zum jährlichen Schutz vor Influenza haben.

Ehrenamt

Vielfältige Zugänge: Manche Menschen suchen in neuen Lebensabschnitten wie Rente nach neuen Aufgaben und finden so zum Ehrenamt. Andere kommen über ihren Beruf mit Menschen mit Behinderung in Kontakt und kommen über das Interesse an deren Lebenswelt zum freiwilligen Engagement – so wie eine Physiotherapeutin, die eine Klientin behandelt hat und mit ihr ins Gespräch kam … inzwischen treffen sich die beiden regelmäßig zum Frühstück im Eiberger Café. Neue Ehrenamtliche konnten wir außerdem über das Projekt „MitWirkung“ des Centrums für zivilgesellschaftliches Engagement Mülheim gewinnen: Nach einigen Tagen in der Werkstatt und der Förderschule des Franz Sales Hauses waren die teilnehmenden Angestellten aus verschiedenen Unternehmen so angetan, dass sie sich nun bei uns engagieren.

Stabile Beziehungen: Viele Menschen im Franz Sales Haus engagieren sich langfristig für und mit Menschen mit Behinderung, oft gezielt für einzelne Menschen oder in bestimmten Gruppen. So sind etwa Ria und Renate sowie Detlef und Martin regelmäßig gemeinsam auf Tour. In einer Wohngruppe engagiert sich aktuell eine junge Frau aus dem Iran, die dort hin und wieder persisches Essen zubereitet. Hier kann sie ihre Sorgen vergessen und macht den Bewohnerinnen und Bewohnern dabei eine Freude.

Stabile Beziehungen: Viele Menschen im Franz Sales Haus engagieren sich langfristig für und mit Menschen mit Behinderung, oft gezielt für einzelne Menschen oder in bestimmten Gruppen. So sind etwa Ria und Renate sowie Detlef und Martin regelmäßig gemeinsam auf Tour. In einer Wohngruppe engagiert sich aktuell eine junge Frau aus dem Iran, die dort hin und wieder persisches Essen zubereitet. Hier kann sie ihre Sorgen vergessen und macht den Bewohnerinnen und Bewohnern dabei eine Freude.

Seelsorge

Digitale Impulse: Die Seelsorge hat ihr digitales Angebot weiter ausgebaut. So wurden zu den verschiedenen kirchlichen Feiertagen kurze Videoimpulse gedreht und über YouTube zur Verfügung gestellt. Dadurch erreicht die Seelsorge auch Klientinnen und Mitarbeitende, die aus verschiedenen Gründen sonntags nicht den Weg in die Kirche finden.

Sportexerzitien: Auch wenn sich digitale Angebote etabliert und neue Zugänge geschaffen haben – das Bedürfnis nach echten Begegnungen war enorm. So viele Klienten wie nie zuvor fuhren mit zu den Sportexerzitien, die Seelsorge und Sportverein gemeinsam anbieten. Das Programm im Jugendhaus des Erzbistums Paderborn, das körperliche Aktivität und spirituelle Impulse verbindet, ist jedes Jahr ein Highlight.

Gottesdienste: Nach dem Ende des Lockdowns feierten die Gottesdienstbegleitungen ihr Comeback. Jeden Sonntag holen diese Ehrenamtlichen Bewohnerinnen und Bewohner von den Wohngruppen ab und gehen mit ihnen zur Kirche. Dieser Besuch wäre für manchen sonst nicht möglich. In der Kirche spielt die Musik für viele Menschen eine wichtige Rolle. Deshalb war die Freude groß, als 2021 mit Mitteln der Franz Sales Haus Stiftung eine neue Musikanlage mit digitalem Mischpult angeschafft werden konnte, die dem Kirchenchor und verschiedenen Instrumentalisten zugutekommt.

Trauerangebote: Die geplante Einrichtung einer Trauergruppe ließ sich aufgrund der Pandemie 2021 leider nicht realisieren. Für die Zugehörigen der insgesamt 14 verstorbenen Klientinnen und Klienten gab es daher individuelle Trauerangebote. Ein entsprechendes Gruppenangebot soll nun 2022 starten.

Partner und Förderer

Mathekisten für Kindergärten, ein Duo-Bike, ein Auftritt der Opern-Hexe oder Obstbäume für den Klosterberghof: Die Spenden sorgen für viel Freude in verschiedenen Bereichen.
Unserer Arbeit kommt die aktive Unterstützung durch verlässliche Partner sehr zugute. Seit vielen Jahren fördern insbesondere die Aktion Mensch, die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW und das Land NRW mit unterschiedlichen Förderprogrammen die verschiedensten Maßnahmen und Projekte. Allein rund 160.000 Euro aus dem Programm „Internet für alle“ der Aktion Mensch dienten der Förderung der digitalen Chancengleichheit: unter anderem durch das Schaffen von Internetzugängen, der Anschaffung von Hard- und Software sowie der Förderung der Medienkompetenz von Menschen mit Behinderung und Mitarbeitenden.

Besondere Anschaffungen und Aktionen waren dank weiterer Förderungen und Spenden möglich. Der Rotary Club Essen-Baldeney spendete Mathe-Kisten aus den Franz Sales Werkstätten für insgesamt neun Kindertagesstätten im Stadtgebiet. Die Ruhrstiftung Bildung und Erziehung und die Heinrich-Spindelmann-Stiftung unterstützten die Ausstattung des Nachbarschaftscafés in Altenessen, das im Frühling 2022 eröffnet.

Auf dem Klosterberghof engagierte sich die PSD-Bank als Baum-Pate für Nachhaltigkeit und ermöglichte die Pflanzung von 20 Bio-Obstbäumen. Die Arbeit des Hofs unterstützte auch die Verallia Deutschland AG, die mit einer großzügigen Spende die Anschaffung eines Mini-Treckers und eines zusätzlichen Folientunnels für den Gemüseanbau förderte.

Der Erlös aus einer Weihnachts-Spendenaktion von E.ON kam Projekten der Förderschule zugute und eine Spende aus den Hilti-Winterwochen hat die Anschaffung eines Tandem-Bikes unterstützt. Die bezirkliche Kulturarbeit der Stadt Essen machte Auftritte der „Opern-Hexe Kleinlaut“ möglich und die Edeka-Zentrale Hamburg spendete Hochbeete für den Garten eines Wohnhauses in Altenessen.

Für diese und alle anderen kleinen und großen Zuwendungen danken wir herzlich!

Darüber hinaus gilt unser Dank auch den Menschen, die sich im Kuratorium und der Mitgliederversammlung des Franz Sales Hauses ehrenamtlich engagieren. Ihr Einsatz ist uns eine wichtige und hilfreiche Begleitung – sowohl mit Blick auf die tägliche Arbeit als auch auf langfristige Entwicklungen.

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